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Bauerchen: Unterschied zwischen den Versionen

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{{QS-Antrag|10. Juni 2007|Quellen fehlen, sprachliche Überarbeitung und Ergänzung über Turniere nötig. Wer sich über die eng begrenzte Regionalität aufhält: Das war nicht die Frage, dafür ist in der WP m.E. Platz, sollte es im Einzelfall auch immer sein. --[[Benutzer:EvaK|Eva&nbsp;K.]]<sup>&nbsp;[[Benutzer_Diskussion:EvaK|Post]]</sup> 14:45, 10. Jun. 2007 (CEST)}}
 
{{QS-Antrag|10. Juni 2007|Quellen fehlen, sprachliche Überarbeitung und Ergänzung über Turniere nötig. Wer sich über die eng begrenzte Regionalität aufhält: Das war nicht die Frage, dafür ist in der WP m.E. Platz, sollte es im Einzelfall auch immer sein. --[[Benutzer:EvaK|Eva&nbsp;K.]]<sup>&nbsp;[[Benutzer_Diskussion:EvaK|Post]]</sup> 14:45, 10. Jun. 2007 (CEST)}}
  
"'''Bauerchen'''" ist ein [[Kartenspiel]], das sehr regional begrenzt ist und vor allem in der [[Pfalz (Region)|Pfalz]], rund um [[Kaiserslautern]], gespielt und gelebt wird. Es wird nicht nur in der Freizeit, also zuhause, in der Mittagspause und in Kneipen, sondern auch als Ersatz für klassische Kartenspiele wie [[Schafkopf]] oder [[Skat]] gespielt.
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"'''Bauerchen'''" oder auch "'''Bauersche'''" ist ein [[Kartenspiel]], das sehr regional begrenzt ist und vor allem in der [[Pfalz (Region)|Pfalz]], rund um [[Kaiserslautern]], gespielt und gelebt wird. Es wird nicht nur in der Freizeit, also zuhause, in der Mittagspause und in Kneipen, sondern auch als Ersatz für klassische Kartenspiele wie [[Schafkopf]] oder [[Skat]] gespielt.
 
Des Weiteren finden regelmäßig ''Bauerchen-Turniere'' statt.
 
Des Weiteren finden regelmäßig ''Bauerchen-Turniere'' statt.
  

Version vom 19. Juni 2007, 21:33 Uhr

Vorlage:QS-Antrag

"Bauerchen" oder auch "Bauersche" ist ein Kartenspiel, das sehr regional begrenzt ist und vor allem in der Pfalz, rund um Kaiserslautern, gespielt und gelebt wird. Es wird nicht nur in der Freizeit, also zuhause, in der Mittagspause und in Kneipen, sondern auch als Ersatz für klassische Kartenspiele wie Schafkopf oder Skat gespielt. Des Weiteren finden regelmäßig Bauerchen-Turniere statt.


Aufbau

Eine Partie Bauerchen benötigt vier Spieler, wobei die beiden Spieler, die sich diagonal gegenüber sitzen, ein Team bilden. Somit gibt es zwei Teams:

                          a) "M" für mein
                          b) "D" für dein

was die beiden Teams widerspiegeln soll. Derjenige, der die Punkte am Ende eines Spiels aufschreibt (auch genannt "Schreiber" oder "Stecker"), ist immer "M".

Gespielt wird mit 20 Karten, d.h. von jeder der vier Farben (Kreuz, Pik, Herz, Karo) gibt es fünf Spielkarten (Dame, König, 10, Ass, Bauer).

Die Bauern und eine Farbe sind immer Trumpf (daher der Name "Bauerchen") und sie sind folgendermaßen, vom besten Bauer zum schlechtesten mit den Farbtrümpfen, abgestuft: Kreuz-Bauer, Pik-Bauer, Herz-Bauer und Karo-Bauer, dann Trumpf-Ass, Trumpf-10, Trumpf-König und Trumpf-Dame. Es sind also folglich acht Trümpfe im Spiel.

Gespielt wird im Uhrzeigersinn.

Die Wertigkeiten der einzelnen Karten sehen folgendermaßen aus:

                    Ass  : 11 Punkte
                    10   : 10 Punkte
                    König: 4  Punkte
                    Dame : 3  Punkte
                    Bauer: 2  Punkte

und der letzte Stich in einem Spiel bringt 10 Punkte extra, so dass man insgesamt auf 130 Punkte kommt.

Ein Spiel bedeutet einen Durchgang mit 5 Stichen.

Eine Runde mehrere Spiele bis ein Team 12 Punkte erreicht hat.

Ein Stein bekommt das Team, das 2 Runden gewonnen hat.

Danach beginnt ein neuer Stein, also alles wieder von vorne.


Beginn

Derjenige, der die Karten mischt, gibt sie zum Abheben an die Person, die rechts von ihm sitzt. Danach werden die Karten ausgeteilt. Beginnnend bei der Person, die links vom Kartengeber sitzt, bekommt jeder Spieler zuerst zwei, dann 3 Karten.

Der Spieler, der als ersten die Karten bekommt, schaut sich die beiden ersten Karten an und sagt an, welche Farbe im aktuellen Spiel Trumpf ist. Haben alle Spieler ihre Karten aufgenommen, spielt der Trumpfsager seine erste Karte aus. Ist ein Spiel beendet, mischt der Trumpfansager die Karte neu und teilt sich nach o.g. Vorgehensweise aus.

Jeder Spieler muss nach folgenden Regeln den Stich bedienen:


Regeln

1. Man MUSS immer die Farbe bedienen, die ausgespielt wird!

2. Kann man nicht bedienen, MUSS man trumpfen!

3. Kann man nicht trumpfen, KANN man irgendetwas wegwerfen (wobei man möglichst dem eigenen Teampartner Karten mit hoher Punktzahl (sog. "schmieren") und dem Gegner Karten mit kleiner Punktzahl in die jeweiligen Stiche legt).

4. Geht ein Trumpf aus, MUSS stets der beste Trumpf im Stich übertrumpft werden. Ist dies nicht möglich, muss man trotzdem trumpfen. Ist auch dies nicht möglich gilt, Regel 3.


Verlauf

1. "Naturstiche": Ein Farbstich liegt dann vor, wenn kein Trumpf ausgespielt wurde und der Stich somit "natura" über den Tisch geht, d.h. das Ass den Stich macht (Ass, 10, König, Dame).

2. "Melden": Hat man König und Dame von einer Farbe auf der Hand und spielt eine Karte von beiden an, kann man "20" melden, d.h. auf dem Punkteblatt wird ein extra Rundenpunkt gutgeschrieben. Ist die Farbe sogar Trumpf, meldet man "40" und es werden 2 Punkte gutgeschrieben. Ein Spiel kann NICHT ausgemeldet werden zu 12 Punkten.

3. "Spritzen": Die Mannschaft, die Trumpf ansagt, spielt sozusagen "zuhause". Die gegnerische Mannschaft somit "auswärts". Ein Spieler der gegnerischen Mannschaft hat das Recht zu "spritzen", wenn er siegessicher ist, d.h. am Ende eines Spiels werden die Punkte des aktuellen Spiels verdoppelt. Die Heimmannschaft kann jedoch zurückspritzen ("retour", "re",...), was als Konsequenz eine weitere Verdopplung der Spielpunkte hat. Spritzen kann man beliebig oft zurückgeben und steigern, wobei meist 3-4 ausreichen, um eine Runde zu beenden.

4. "Kart' ab": Ist man sich sicher, dass man alle Stiche alleine macht (also ohne die Hilfe seines Partner zu benötigen), dann kann man "Ledig", "Buckel" oder "Kart' ab" ansagen, was bedeutet, dass der eigene Partner seine Karten verdeckt auf den Tisch legt und nicht mehr mitspielt. Der Gewinner eines "Ledig-Spiels" bekommt automatisch 12 Punkte und beendet die Runde.

Kommen wir aber zur Punkteverteilung:


Punkteverteilung

Gespielt wird bis man 12 Punkte erreicht hat. Hat man 12 Punkte erreicht, bekommt die gegnerische Mannschaft einen "Knoddel". Hat der Gegner 2 Knoddel, gewinnt man selbst einen "Stein", was früher bedeutete, dass der Gegner nun einen Stein Bier, d.h. einen Liter Bier, spendieren musste.

Haben beide Gegner jeweils einen Knoddel, kommt das entscheidende Spiel, genannt "Gehampelter" oder "Hängo", wobei es viele andere Bezeichnungen gibt. Im Gehampelten gibt es kein "Ledig-Spiel".

Beim Zusammenzählen der Punkte am Ende eines Spiels (s.o. "Wertigkeit der Karten") zählt der letzte Stich wie gesagt 10 Punkte extra.

Je nach den Spielpunkten werden folgende Rundenpunkte notiert:

Gegnerische Mannschaft erzielt...

              0 Punkte ("nackig gespielt")   :         3 Rundenpunkte   
        8  - 32 Punkte ("Schneider frei")    :         2      "
        33 - 64 Punkte ("Schneider gespielt"):         1      "

bei Punktgleichheit, sprich 65:65 Punkten gewinnt stets die Auswärtsmannschaft. Gewinnt die Auswärtmannschaft erhält sie immer einen Punkt extra zusätzlich zu den Rundenpunkten (also 2,3 oder 4 Punkte). Bei "Spritzen" werden die Punkte jeweils um die Anzahl der Spritzen verdoppelt.


Optionale Regeln

1. "Weiterschreiben": Eine Runde endet mit 12 Punkten, aber überzählige Punkte werden mit in die nächste Runde übernommen.Auch als Siegelbacher Regel bekannt.

2. "40er-Regel bei 10 Rundenpunkten": statt die zusätzlichen 2 Rundenpunkte wird 1 Punkt notiert.

3. "Die Letzte": bekommt man gleich zu Beginn 2 Bauern auf die Hand und muss Trumpf ansagen, kann man die eigene fünfte Karte, die letzte, rumdrehen und diese Farbe ist dann Trumpf im Spiel.