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Bridge

327 Byte entfernt, 13:13, 16. Jul. 2008
'''Bridge''' ist ein [[Kartenspiel]] für vier Personen. Je zwei sich gegenübersitzende Spieler bilden eine Mannschaft, die zusammen spielt und gewertet wird. Es werden [[Spielkarte#Franz.C3.B6sisches_Blatt|französische Karten]] (52 Blatt, ohne Joker) verwendet.
Ziel des Spieles ist es, möglichst viele [[Stich (Kartenspiel)|Stiche]] zu machen. In einer ersten Phase (Reizung) wird in einer Art Versteigerung ermittelt, welches Paar wieviele Stiche machen muss und ob es eine [[Trumpf_(Kartenspiel)|Trumpffarbe]] gibt. Nachdem sich ein Paar mit einer Ansage von Stichzahl und Trumpffarbe durchgesetzt hat, erfolgt in der zweiten Phase das Abspiel der Karten. Hauptziel ist es für die eine Seite, ihre angesagte Stichzahl zu erreichen; die andere Seite muss dies nach Möglichkeit verhindern.
Heute versteht man unter Bridge die moderne Variante [[Kontrakt-Bridge]], die sich seit den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts weltweit durchgesetzt und ihre Vorgänger wie [[Whist]] oder Auktions-Bridge weitgehend verdrängt hat. Bridge wird nicht nur im privaten Kreis, sondern häufig auch in Form von Turnieren gespielt. Das Kartenglück ist bei einem Turnier praktisch bedeutungslos, weshalb Bridge, ähnlich wie Schach, auch als Sport ausgeübt wird.
== Spielablauf ==
|}
Bridge wird mit dem [[Spielkarten#Franz.C3.B6sisches_Blatt|Französischen Blatt]] gespielt: 52 Karten in vier Farben, wobei Herz als ''Coeur'' und Kreuz als ''Treff'' bezeichnet wird. Die beiden anderen Farben sind Pik und Karo. Pik und Coeur werden ''Oberfarben'' (auch: Edelfarben) genannt, Karo und Treff sind die ''Unterfarben''. Jede Farbe hat 13 Karten in der Reihenfolge:
Ass, König, Dame, Bube, 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2
Die Reizung (österreichisch das ''Lizitieren'') ist die erste Phase des Spiels. Mit ihr wird festgelegt:
* welche Seite wieviele Stiche machen muss
* ob es Trumpf gibt und wenn ja, welche Farbe [[Trumpf (Kartenspiel)|Trumpf]] ist
Bei der Reizung geben die Spieler im Uhrzeigersinn Ansagen ab, beginnend mit dem Teiler. Ein Spieler kann entweder
* ein Gebot abgeben
* passen
* das letzte Gebot der Gegner [[Kontra_(Spielbegriff)|kontrieren]]
* ein Kontra des Gegners rekontrieren
Das erste Gebot heißt ''Eröffnung''.
Während der Reizung muss die Partnerschaft versuchen, dass Stichpotential ihrer Blätter möglichst genau anzusagen. Es ist schlecht, wenn mehr Stiche angesagt werden, als später im Spiel gemacht werden. Es ist aber auch schlecht, wenn zu wenig Stiche angesagt werden. Um dieses Ziel zu erreichen tauschen die Spieler mittels der Ansagen Informationen über ihr Blatt aus. Die Information beinhaltet normalerweise die Anzahl der Karten in einer oder mehreren Farben und die Anzahl an Figuren im Blatt. Die genaue Bedeutung einer Ansage ist abhängig von den zuvor abgegebenen Ansagen. Eine systematische Zusammenfassung derartiger Partnerschaftsvereinbarungen wird [[Bietsystem]] genannt.
[[Image:Bidding box.jpg|thumb|Bidding-Box]]
Nach der Reizung erfolgt das Abspiel der Karten. Die Partei, die das letzte Gebot abgegeben hat, muss nun versuchen zumindest entsprechend viele Stiche zu machen. Der Spieler dieser Partei, der während der Reizung die Trumpffarbe (bzw. NT) zum ersten Mal genannt hat, wird zum ''Alleinspieler''. Die beiden Spieler der anderen Partei heißen ''Gegenspieler''
Beim Spiel gilt [[Stich_(Kartenspiel)#Farbzwang|Farbzwang]], aber kein [[Stich_(Kartenspiel)#Stichzwang|Stich-]] und kein [[Stich_(Kartenspiel)#Trumpfzwang|Trumpfzwang]].
Der Spieler links vom Alleinspieler spielt zum ersten Stich aus. Als nächstes legt der Partner des Alleinspielers alle seine Karten nach Farben geordnet auf den Tisch. Falls es eine Trumpffarbe gibt, gehören die Karten dieser Farbe nach rechts, sonst Pik. Diese nun auf dem Tisch liegenden Karten werden als ''Dummy'', ''Tisch'' oder ''Strohmann'' bezeichnet. Ihr Besitzer darf nicht selbst entscheiden, welche Karte er spielen will, sondern muss den mündlichen Anweisungen des Alleinspielers folgen. Jeder Spieler sieht also neben seinen eigenen 13 Karten auch die 13 Karten des Tischs, wodurch das Spiel besser geplant werden kann als bei anderen Kartenspielen.
Um eine Partie öfter spielen zu können, werden ''Boards'' verwendet. Dabei handelt es sich um Kunststoff-Boxen oder -Hefte mit 4 Fächern für die Blätter der 4 Spieler. Die Spieler nehmen ihre Karten aus dem Board, spielen die Partie, wobei die Karten nicht vermischt werden, und stecken die Karten nach der Partie zurück. In der nächsten Runde wird das Board an einem anderen Tisch von anderen Spielern gespiel. Auf den Boards sind die Himmelrichtungen für die Spieler, die Gefahrenlage und der Teiler aufgedruckt.
Im Gegensatz dazu stehen [[Rubberbridge]] und ''Chicago''. Diese eignen sich für 4 Spieler, wie es in privaten Runden oft der Fall ist. Dabei gleicht sich das Kartenglück wie bei anderen Kartenspielen nur auf lange Sicht aus.
Man unterscheidet verschieden Varianten:
* Paarturnier: Je 2 Spieler bilden ein Paar, das während des gesamten Turniers zusammen gegen andere Paare spielt. In jeder Runde spielen die Paare 2-3 (selten auch 4-6) Partien gegeneinander. Nach jeder Runde wechseln die Paare und Boards nach einem bestimmten System (''Movement'') die Plätze und Tische.
* Individualturnier: Eine Sonderform des Paarturniers. Ein Spieler spielt jede Runde mit einem anderen Partner.
* Teamturnier: Teams, bestehend aus mindestens 4 Spielern (bzw. 2 Paaren) treten gegeneinander an. In jeder Runde kommen 2 Paare zum Einsatz. Die Paare können sich in jeder Runde aus anderen Spielern des Teams zusammensetzen. Als [[Turnierform]] wird üblicherweise das [[Schweizer_System|Schweizer System]] angewandt, bei Meisterschaften oder Länderkämpfen auch das [[Rundenturnier]].
Die optimale Spieltechnik ist abhängig von der Turnierform, aufgrund der unterschiedlichen Abrechnungsart von Teamturnier und Paarturnier.
Anonymer Benutzer