Durak
Durak | |
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Spieleralter: | 18-60 60- |
Spieleranzahl: | 2, 3, 4, 5, 6 |
Spieldauer: | 5, 15 min |
Spielort: | Drinnen & Draußen |
Bewertung: |
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"Durak" ist ein russisches Kartenspiel.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Benötigtes Material
- 2 Spieleranzahl
- 3 Hintergrund
- 4 Regeln
- 5 Varianten
- 5.1 Durak mit sehr vielen Spielern
- 5.2 Angriffsregel
- 5.3 Schieberegel
- 5.4 Schieberegel: Fahrkarte
- 5.5 Variante der Schieberegel
- 5.6 Richtungswechsel
- 5.7 Das Paarspiel
- 5.8 Wodkaregel
- 5.9 Kreuzregel
- 5.10 Quicky und Harakiri
- 5.11 Gennadiregel
- 5.12 Neue Karten
- 5.13 Neue Trümpfe braucht das Land
- 5.14 Herzregel
- 5.15 Nichts ist unschlagbar
- 5.16 Aggressives Nachfressen
- 5.17 Totales Nachfressen
- 5.18 Schummeln
- 5.19 Farblos
- 5.20 Stripdurak
- 5.21 Selektionsregel
- 5.22 Turakregel/Chaosregel
- 5.23 No Limit
- 5.24 Weli
- 5.25 Secret
- 6 Links
Benötigtes Material[Bearbeiten]
- ein Kartenspiel (normalerweise Französisches Blatt aber auch andere z.B. deutsches Blatt)
Spieleranzahl[Bearbeiten]
- 2-6 Spieler
- mehr als 6 Spieler möglich, dann 52-Karten-Blatt
Hintergrund[Bearbeiten]
Durak ist das traditionelle russische Kartenspiel. Der Name bedeutet Narr (russisch дурак; durák); so wird der Verlierer des Spiels bezeichnet. Das Ziel ist es, möglichst früh ohne Karten da zu stehen.
Regeln[Bearbeiten]
Begriffe[Bearbeiten]
- Angreifen
- Ein zum Angriff berechtigter Spieler spielt eine Karte aus.
- Decken oder auch Abschlagen
- Der Verteidiger spielt eine Karte auf eine Karte, mit der er angegriffen wurde.
- Schlucken
- Das Aufnehmen von nicht gestochenen Karten nennt man Schlucken.
Spielverlauf[Bearbeiten]
Es werden sechs Karten an jeden Spieler ausgeteilt. Nun wird die Trumpffarbe bestimmt, indem
- der Geber seine letzte Karte zeigt, falls mit sechs Spielern gespielt wird
- eine der verbleibenden Karten gezogen und gut sichtbar unter den Stapel mit den verbleibenden Karten gelegt wird, falls mit fünf oder weniger Spielern gespielt wird. Diese Karte gehört mit zu dem Stapel, von dem im weiteren Verlauf des Spieles Karten gezogen werden.
Derjenige mit dem niedrigsten Trumpf fängt an. Er darf seinen linken Mitspieler mit Karten des gleichen Wertes (Zehnen, Königen oder derartigem) angreifen. Der Angegriffene darf sich daraufhin verteidigen, indem er die Angriffskarten mit höheren Karten der gleichen Farbe (oder mit Trumpfkarten) deckt. Trümpfe können natürlich nur mit höheren Trümpfen gedeckt werden. Nun dürfen die Nachbarn des Angegriffenen (also der Angreifer und derjenige Spieler, der auf der anderen Seite des Angegriffenen sitzt) Karten dazulegen, also weiter angreifen. Sie müssen aber Karten legen, die den gleichen Wert wie die bisherigen Angriffskarten oder Verteidigungskarten haben.
Beim ersten Angriff darf dabei mit höchstens fünf Karten angegriffen werden, später mit höchstens sechs Karten, auch wenn der Verteidiger mehr Karten auf der Hand hat. Wenn ein Spieler allerdings am Ende des Spiels nur noch z.B. drei Karten auf der Hand hat, kann er auch nur noch mit drei Karten angegriffen werden.
Hat der Angegriffene sich erfolgreich verteidigt, werden die gespielten Karten aus dem Spiel genommen und der Verteidiger erhält das Angriffsrecht. Er greift jetzt den an, der links von ihm sitzt. Hat der Angegriffene sich nicht erfolgreich verteidigt, muss er die gespielten Karten aufnehmen und sein linker Nachbar erhält das Angriffsrecht.
Nach jedem Spielzug werden Karten nachgezogen, bis jeder wieder sechs auf der Hand hat oder der Stapel aufgebraucht ist. Als erstes zieht der erste Angreifer, dann der zweite und zuletzt der Verteidiger. Dies gibt dem Verteidiger einen kleinen Vorteil falls nur noch wenige Karten auf dem Stapel liegen.
Hat ein Spieler keine Karten mehr auf der Hand und keine Möglichkeit zum Ziehen, dann scheidet er erfolgreich aus dem Spiel aus. Es gibt keinen eigentlichen Gewinner, nur einen Verlierer, den Durak/Dummkopf, der als letzter noch Karten auf der Hand hat. Werden die letzten gespielten Karten gedeckt, kommt es zu einem Unentschieden.
Beim nächsten Spiel muss der Verlierer mischen und wird von seinem rechten Nachbarn angegriffen. Das "Erstangriffsrecht" wird also nicht mehr nach dem niedrigsten Trumpf vergeben.
Varianten[Bearbeiten]
Durak mit sehr vielen Spielern[Bearbeiten]
Durak ist ein sehr flexibles Kartenspiel. So kann man beispielsweise mit mehreren Kartendecks spielen oder die Karten von 2-6 einbeziehen, damit man mit einer größeren Spieleranzahl spielen kann.
Angriffsregel[Bearbeiten]
Das Spiel fängt derjenige an, der die kleinste Trumpfkarte hat! Verliert ein Spieler, so wird er am Anfang des nächsten Spiels von seinem rechten Nachbarn angegriffen, bis ein anderer das Spiel verliert. Kommt es zu einem Unentschieden, fängt wieder derjenige an, der die kleinste Trumpfkarte hat. Beliebt ist auch die Möglichkeit, dass der Neuling angegriffen wird. (Der Neuling ist der Spieler, der die vorige Runde nicht mitgespielt hat. Gibt es mehr als einen Neueinsteiger, so wird der neueste von ihnen angegriffen.)
Schieberegel[Bearbeiten]
Wird ein Spieler angegriffen, kann er den Angriff vor dem Abschlagen auch weiterleiten, indem er eine oder mehrere Karte/n des gleichen Wertes zu der/den angreifenden Karte/n dazulegt. Er schiebt den Angriff also zu seinem linken Nachbarn weiter. Wenn die Möglichkeit besteht, kann dieser schieben.
Schieberegel: Fahrkarte[Bearbeiten]
Wenn ein Spieler angegriffen wird und einen Trumpf mit dem gleichen Wert hat, darf er schieben, indem er diesen Trumpf kurz zeigt, aber nicht ausspielt. Teilweise darf der Trumpf jedoch nur ein Mal zum Schieben gezeigt werden und muss, falls er in der selben Runde nocheinmal zum Einsatz kommt, ausgespielt werden.
Variante der Schieberegel[Bearbeiten]
Bei jener Regel ist es nur erlaubt zu schieben, wenn man so viele Schiebekarten hat wie Angriffskarten. Wird man zum Beispiel von einer Sieben angegriffen, kann man sie weiterhin mit nur einer oder mehr Siebenen schieben. Wird man jedoch von zwei Siebenen angegriffen, so benötigt man bei dieser Variante die beiden anderen Siebenen.
Richtungswechsel[Bearbeiten]
Wenn geschoben wird, darf entschieden werden in welche Richtung geschoben wird. Der Schieber entscheidet ob es dauerhaft beim Richtungswechsel bleibt oder nicht.
Das Paarspiel[Bearbeiten]
Durak kann außerdem auch in Paaren gespielt werden. Dabei werden Paare gebildet (normalerweise 2, manchmal auch 6) und man setzt sich so hin, dass man immer nur die gegnerischen Spieler angreift. Hat ein Spieler gewonnen, so gewinnt auch sein Partner. Eine weitere Variante besteht darin, dass mit dem erfolgreichen Ausscheiden eines Partners der andere übernimmt und somit alleine gegen seine zwei Gegner (im weiteren Verlauf auch eventuell nur noch einen Gegner) weiterspielen muss. Auch in dieser Variante gewinnt jedoch letztlich das gesamte Zweierteam. Das Spiel zu zweit unterscheidet sich sehr stark von anderen, da es länger dauert und man genau weiß, was der Gegner auf der Hand hat und so das Spiel genau danach ausrichten kann.
Wodkaregel[Bearbeiten]
Die häufigste Variante ist die Wodka-Variante: Dabei muss entweder der Durak oder der, der als erstes keine Karten mehr hat, nach der Runde einen „kurzen“ (2cl) Wodka trinken. Doch auch bei der Wodkaregel gibt es Unterschiede. Sollte ein Spieler zweimal hintereinander verlieren, so muss er zwei Kurze trinken, man bezeichnet ihn auch als Doppeldurak. Sollte ein Spieler es schaffen dreimal oder öfter hinter einander zu verlieren, so nennt man ihn Dauerdurak. Er muss nun drei Kurze trinken.
Kreuzregel[Bearbeiten]
Für die Taktiker gibt es eine weitere Variante. Die erfahrenen Durakspieler haben schon gemerkt, dass man fast chancenlos ist, wenn der Gegner im Duell weniger Karten hat, als man selbst. So hat er beispielsweise noch das Trumpfass, und selbst wenn man dies weiß, kann man nichts dagegen tun. Dafür gibt es die "Kreuzregel". Sie besagt, dass man Kreuz nur mit Kreuz abwehren kann. Dies hat zur Folge, dass man den Spieler zum Aufheben zwingen kann, selbst wenn er das Trumpfass auf der Hand hat. Sollte Kreuz Trumpf sein, so bleibt es das alte "Klassikdurak."
Quicky und Harakiri[Bearbeiten]
Für ein schnelles Spiel gibt es zwei weitere Spielarten. Den "Quicky" und das "Harakiri". Der Quicky bezeichnet eine Spielvariante, bei welcher keine Karten mehr nachgezogen werden. Es werden also nach einem erfolgreichen Angriff bzw einer erfolgreichen Verteidigung keine weiteren Karten ins Spiel gebracht. Das spart Zeit und eignet sich sehr gut um schnell in einer 5-Minuten-Pause zu spielen. Aber auch beim Quicky gibt es eine besondere 1gegen1 Spielmöglichkeit. Wenn ein Spieler gewonnen hat, werden alle Karten des aktiven Spiels entfernt und für beide Spieler neu verteilt. Dort fällt auch mal das Trumpfass in der ersten Runde. Harakiri bezeichnet hier das unüberlegte Spielen.
Gennadiregel[Bearbeiten]
Für Menschen, welche den Zufall nicht mögen, gibt es eine weitere Möglichkeit, den russischen Klassiker zu spielen. Wenn man die sogenannten Gennadi-Karten hat, das heißt Karten, die es bei einem normalen Durakspiel nicht gibt (also 2,3,4 oder 5), kann man neue Karten einfordern. Falls man mit der Wodka-Variante spielt, so muss der Spieler, welcher neue Karten bestellt hat, einen Kurzen trinken. Dies bietet sich an, falls dieser schon Dauer- oder Doppeldurak ist.
Neue Karten[Bearbeiten]
Ähnlich wie bei der Gennadiregel darf man, wenn man 5 Karten der selben Farbe hat, neue einfordern. Beim Einfordern muss jedoch der Name des Gebers geschrien werden, sonst ist das Einfordern ungültig und der Spieler muss seine Karten behalten. Je nach Absprache tritt die Wodkaregel in Kraft.
Neue Trümpfe braucht das Land[Bearbeiten]
Die letzte Karte, welche nicht der Trumpf ist, wird beim Aufheben allen vorgezeigt. Die Farbe, die aufgedeckt wurde, wird zum neuen Trumpf. Der alte Trumpf verliert also seine Wirkung. Für Taktiker, die diese Regel spielen, wäre es ratsam, möglichst hohe Karten zu sammeln und Gennadi-Karten zu meiden. Für die Zocker, die alles auf einen Trumpf setzen, kann es aber ebenso interessant werden.
Herzregel[Bearbeiten]
Besonders günstig ist diese Regel bei einer Kombination mit der Wodkaregel - für Schluckspechte, die nicht mehr in der Lage sind, sich einen neuen Trumpf zu merken. Bei dieser Regel bleibt Herz bei jedem Spiel Trumpf. Geeignet ist auch eine Kombination mit der Kreuzregel. So bleibt Kreuz vom Trumpf immer unschlagbar. Die Herzregel tritt auch in Kraft, wenn nach dem Austeilen keine Karte mehr übrig bleibt, um den Trumpf zu bestimmen, beispielsweise wenn 6 Spieler mit einem 36er Deck spielen.
Nichts ist unschlagbar[Bearbeiten]
"Alles kann abgeschlagen werden" ist das Motto dieser Regel. Hier lassen sich die Asse mit Gennadi-Karten abschlagen. Oft wird aber die Zwei festgelegt als einzige Karte, welche in der Lage ist, die Asse zu schlagen. Die Zweien können dabei weiterhin von Dreien geschlagen werden. Dreien jedoch können keine Asse abschlagen.
Aggressives Nachfressen[Bearbeiten]
Entscheidet sich der Angegriffene, die Angriffskarten aufzunehmen (zu "fressen"), so können der Angreifer und der linke Nachbar des Angegriffenen Karten, die zu den Angriffs- und Verteidigungskarten passen, solange "nachbuttern" bis der Verteidiger insgesamt 6 Angriffskarten "frisst", die sie vorher als "Schiebeschutz" für sich behalten haben. Der Angegriffene hat nun nicht mehr die Möglichkeit, die Karten doch noch zu decken, sondern muss alles "nachfressen".
Totales Nachfressen[Bearbeiten]
Es ist ähnlich wie "aggressives Nachwerfen" nur darf jeder Karten nachwerfen und auch unbegrenzt viele.
Schummeln[Bearbeiten]
Wie der Regelname impliziert ist hier Schummeln in all seinen Formen erlaubt, so lange es niemandem rechtzeitig auffällt. Jede Spielaktion des leidtragenden Spielers oder eines der leidtragenden Spieler legitimiert die Schummelei. Wird eine Schummelei allerdings vom leidtragenden Spieler oder den leidtragenden Spielern bemerkt, bevor das Spiel weitergeht, muss sie rückgängig werden. Konsequenzen hat dies jedoch keine.
Farblos[Bearbeiten]
Als farblos bezeichnet man die Variante, bei welcher es keine Trümpfe gibt. Folglich ist es notwendig, möglichst hohe Werte zu bekommen. (Ass, König...)
Stripdurak[Bearbeiten]
Eine weitere beliebte Variante auf Partys ist neben der Wodkavariante auch die Stripvariante. Der Verlierer muss ein Kleidungsstück ausziehen. Je nach Absprache müssen alle bis auf den Gewinner (hier: der den ersten Platz erreichte) ein Kleidungsstück ausziehen oder nur der Spieler, welcher als letztes noch Karten auf der Hand hat. Beliebt ist es auch, die Wodkaregel mit der Stripregel zu kombinieren.
Selektionsregel[Bearbeiten]
Eine Variante des Stripdurak. Hier entscheidet der Gewinner, wer das Kleidungsstück auszieht. Die Selektionsregel kann auch auf das Mischen angewendet werden. Normalerweise mischt der Durak, bei der Selektionsregel darf der Gewinner jedoch einen Geber bestimmen. Manche Spieler legen aber Wert auf die Streuungsregel. Sie besagt, dass ein Spieler pro Spielrunde nur eine Strafe erleiden darf. Er darf also nur einen Wodka trinken oder Karten geben oder ein Kleidungsstück ausziehen. Die Streuungsregel verhindert, dass sich alle Spieler gegen einen verbünden. Sie steht aber auch im Gegensatz zur Comboregel. Diese erlaubt gewünscht Combos.
Turakregel/Chaosregel[Bearbeiten]
Unter der Turakregel, auch bekannt als Chaosregel, versteht man die Variante, bei der jeder Spieler seinen eigenen Trumpf hat. Er legt diesen fest nach oder vor dem Erhalt seiner Karten. Diese Variante bietet neue taktische Möglichkeiten. Wenn der Angreifer eine Herz 6 spielt, so kann sie für den Angreifer praktisch wertlos sein, aber für den Verteidiger ist es Trumpf. Diesen Trumpf muss er dann mit einen anderen Trumpf abschlagen. So kann der Angreifer dem Verteidiger Trümpfe herauslocken ohne selbst gute Karten zu verlieren. Man bezeichnet dieses Manöver auch als creepen.
No Limit[Bearbeiten]
Bei dieser Spielmöglichkeit ist es auch möglich mehr als sechs Karten zu legen, falls der Verteidiger genug Karten hat, um die angreifenden Karten abzuschlagen.
Weli[Bearbeiten]
Diese Spielvariante geht auf die Weli/Schellen 6 aus dem doppeldeutschen Blatt hervor. Sie ist eine Art Joker. Wenn eine Sechs gespielt wird, bleibt es eine Sechs, aber man darf die Farbe wählen. Diese Variante ist ganz praktisch für den finalen Schlag. So ist es auch bei einem Deck möglich zwei Trümpfe oder zwei Kreuzkarten gleichzeitig zu legen.
Secret[Bearbeiten]
Diese Variante unterscheidet sich von anderen Varianten nur dadurch, dass jeder Spieler zusätzlich 2 weitere Karten bekommt. Diese Karten müssen jedoch verdeckt bleiben - solange bis man keine Karten mehr auf der Hand hat. Normalerweise würde so ein Spieler bereits gewinnen. Nicht so bei Sekret. Nun muß man auch noch mit den letzten beiden verdeckten Karten weiterspielen. Zu beachten ist noch, dass man die neue Karten erst nehmen und nutzen kann, wenn ein Spielerwechsel ansteht.
Links[Bearbeiten]